Freitag, 24. September 2010

Von Pontius nach Pilates - oder so ähnlich...

Mal ehrlich, wie schwer kann es sein, sein Gepäck zu bekommen?
Als wir Dienstag wieder in Hamburg ankamen, das Laufband langsam verwaiste und uns ein kompetenter Mann sagte, wenn unser Koffer noch nicht dabei gewesen sei, werde er auch nicht mehr kommen - wir sollten uns an den Lost and Found-Schalter wenden, wussten wir noch nicht, was uns erwartete.

Gemeldet haben wir uns dann jedenfalls. Des Rätsels Lösung: Die Mitarbeiterin am Flughafen Rijeka hat versehentlich für beide Flüge die Nummer Rijeka-Stuttgart eingetippt. Damit war das Gepäck zwar mit uns in Stuttgart, wusste aber nicht weiter; die Flugnummer gab es da ja nicht. Wir sollten uns nicht aufregen und uns keine Sorgen machen, man würde uns anrufen, sobald das Gepäck da sei; dann würde es zugestellt. Anhand einer Farb- und Musterkarte mussten wir unsere Sachen identifizieren. Toller Spaß - mal Hand aufs Herz: Ist der Trolley schwarz oder anthrazit, wenn anthrazit, dann zu 20%, 40% oder gar 80%? Hartschale oder weich? Dehnungsfalte? Man ahnt, dass man sich da sehr schnell vertuen kann. Ich wusste jedenfalls nicht, dass mein Trolley z.B. hinten eine Hartschale hat... Naja, bestmöglich beschrieben und ab nach Hause.

Das Handy klingelte am darauffolgenden Mittwoch: Das Gepäck sei da und man würde es uns zwischen 17.00 und 20.00 Uhr bringen. Der Tag verging, es wurde 20.30 Uhr und es klingelte an der Haustür: Das Gepäck! Sogar unseres, wie sich schnell herausstellte (nach Aussage des Fahrers nicht der Regelfall). Doch da tat sich das nächste Problem auf: War mein Koffer früher ein Trolley, so war er nun nur noch ein Koffer mit Rollen; der herausziehbare Griff wurde wohl weit über die Arretierung hinaus herausgezogen und dann weggeworfen. Im Klartext: Koffer kaputt. Wenigstens der Inhalt war der richtige und auch heil - ich wollte mich am nächsten Tag darum kümmern.

Donnerstag, 10.30 Uhr: Anruf am Flughafen Hamburg zwecks Klärung des Problems "defekter Koffer": "Da müssen Sie sich an ihre Fluggesellschaft wenden. Ich gebe Ihnen mal die Nummer...."

Donnerstag, 10.35 Uhr: Anruf bei der Fluggesellschaft am Flughafen Hamburg zwecks Klärung des Problems "defekter Koffer": "Da müssen Sie den Kundenservice anrufen. Ich gebe Ihnen mal die Nummer..."

Donnerstag, 10.40 Uhr: Anruf bei dem Kundenservice der Airline zwecks Klärung des Problems "defekter Koffer": "Ja, gut dass Sie anrufen. Schreiben Sie bitte umgehend eine E-Mail, damit Sie nicht Gefahr laufen, dass die Frist abläuft..." - an dieser Stelle versuchte ich zu erklären, dass eine Frist noch gar nicht laufen konnte, denn ich hatte ja gerade erst von meinem defekten Koffer erfahren - hätte ich gewusst, dass er kaputt war, bevor ich ihn in der Hand gehabt hätte, wäre ich bei Pro7 aufgetreten; next Uri Geller oder so ein Käse...

Naja, man bräuchte dann noch den Gepäckabschnitt, ungefähres Kaufdatum des Koffers und Preis und natürlich ein Gutachten aus einem Kofferfachgeschäft, dass der Koffer irreparabel sei, damit man alles Weitere in die Wege leiten könne. Hä? Ich mache gerne ein Foto, so ist das nicht, aber ein Gutachten? Sowas gibt's?

Naja, wir machen uns mal auf zu einem Kofferfachgeschäft unserer Wahl und sehen mal, was da dann noch so kommt...

1 Kommentar:

  1. Alles klar. Ich werde Koffer-Gutachter! Da scheint es einen Markt zu geben. Aber immerhin habt Ihr Euch Sachen wieder. Wobei: Mal neu einkleiden auf Kosten der Fluchgesellschaft hat doch auch was!

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